Ich darf wieder an die Sonne! Juhu! Ich hatte nämlich so rote Haut, Ausschlag, Juckreiz (also der Juckreiz ist noch immer vorhanden, aber nicht mehr so dolle) und das kam, jedenfalls meinte das die Ärtztin, welche ich wegen meines Eigen-Body-Paintings konsultierte, von der Mischung aus Cortison (hab ich mir in Hoffnung auf ’nen geilen Trip eingepfiffen wegen Allergie genommen) und zu viel Sonne. Bei Einnahme von Cortison sollte man sich nämlich nicht der Sonne aussetzen (Lifehack!). Wusste ich bisher auch nicht, aber jetzt werde ich mir das sicherlich merken. Jedenfalls jetzt darf ich wieder raus. Mich draußen häuten (Ich schreibe hier so lapidar häuten, die Fachbezeichnung, jedenfalls könnte ich mir das gut vorstellen, dafür lautet: Abfallender bzw. Abschuppender Ausschlag ♥)(Ohne ♥ natürlich. Das ♥ habe ich nur dahin gesetzt weil ich ’s kann)(♥). Vielleicht gehe ich mich ja auf einer Demonstration häuten. Nicht am 1. sondern am 2. Mai. Der 2. Mai ist ja der Internationale Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen (und Aller, die das mal werden wollen wenn sie groß sind) und da findet auch wieder die machtvolle Demonstration (Forza oder wie dieses Meinungsforschungsinstitut heißt, geht von ca. 10 Millionen Teilnehmern aus) vom Senefelderplatz zu den Schön-Schöner-Schönhauser Allee-Arcaden und wieder zurück statt. Gegen den Zwang zur Lohnarbeit, für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Mit Redebeiträgen von u. a. Spider, Falko Hennig und Dr. Jakob Hein und Musik von u. a. The Incredible Herrengedeck.
Ausgehtippp 1. Mai: Keller. (Nachsehen, ob die Ratten wieder auf die eingemotteten Skunkpelze gekotet haben.)
Ausgehtippp 2. Mai: 13 Uhr, Senefelderplatz, Heraus zum 2. Mai (Start des Demonstrationszuges ca. 13:30 Uhr)
Urlaub vorbei. Jetzt wieder Alltag. Alles dreht sich im Kreis. Wie die Sonne um die Erde wie der Mond um die Sonne die Erde um die Sonne. Wie der Mond um die Erde. Wie ein auf einen Finger gesteckter Bagel (welcher gedreht wird) (also der Bagel, nicht der Finger). Und welch ein Zufall, wo ich gerade von Bageln spreche, heute Abend lese ich zusammen mit Clint Lukas in einem Bagelladen. Bagel, Alter, manche denken das sei nur ein Brötchen mit Loch. Aber weit gefehlt. Bagel sind nicht nur Nahrungsmittel sondern auch Lebensgefühl. Bagel, benannt nach ihrem Erfinder dem deutschen Politiker und Influenzer August Bagel (damaliges Influenzing lief noch nicht über Youtube sondern über Flugblätter oder simples Aus-dem-Fenster-brüllen), sind vielen Gourmets schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt. Ihren endgültigen Siegeszug auf Teller und in Münder weltweit traten die Bagel aber erst in den 1950er Jahren an. Maßgeblich begünstigt wurde der Erfolg der Bagel durch die Popularität der Marionetten Bagel und Hurvínek des tschechischen Puppenspielers Josef Skupa. Bagel, ein ausgekochtes junges Gebäck mit Loch erlebt allerlei kulinarische Abenteuer mit seinem besserwisserischen Vater Hurvínek (Hurvínek = tschechisch für Belag) und am Ende eines jeden Stückes werden beide vom bösen Kasperle und dem lieben Krokodil verspeist. Besser kann Puppenspiel nicht sein! Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte, kommt ruhig mal vorbei heute Abend, wenn Clint und ich in Schlomotion bei Schlomo’s Bagels am Kollwitzmarktplatz mit vollem Mund vorlesen.
Ttip für heute Abend: Schlomos Buch Klub mit Clint Lukas und mir
Ttip für letzte Nacht: Die Wolken beiseite schieben und den Vollblut-Blaumond anschauen
Die Sonne scheint, Schneeglöckchen und Krokodile sprießen zwischen gigantischen Tretminen und ich bin kurz davor die Fenster zu putzen. Na ja vielleicht nicht putzen, aber zumindest mal öffnen. Und während ich hier so rumsitze, also jetzt nicht faul rumsitze sondern hoch motiviert rumsitze, kurz davor das Fenster aufzumachen, da fällt mir dieses eine Lied von Andy Borg Rio Reiser ein. Es ist nicht nur ein prima Lied zum Fenster aufmachen, nee, im Refrain kommen zufälligerweise die Namen aller meiner Kommilitonen vom BWL-Studium vor (Hallo Elvir, bist du eigentlich immer noch mit Mone zusammen?). Es ist echt der Wahnsinn! So, und jetzt Fenster auf und rausgebrüllt:
Ivan, Sven Nick Jens?
Ivo, Sven Nick Tahir?
Sylvie, Sven Mone Wiebe?
Pierre, Sven Nick Elvir?